Das Mottolied zur Landesgartenschau 2026
Leben – Freude – Zukunft
Mottolied der Kirchen zur Landesgartenschau 2026 in Neuss
Text und Musik: Dieter Böttcher
Auf Anregung von Frau Dr. Ulrike Nienhaus (Arbeitsgruppe ev. und kath. Kirche zur Landesgartenschau 2026 im Kreis Neuss)
hat sich der ökumenische Kantorenkonvent Neuss unter Leitung von Regionalkantor Michael Landsky und Kreiskantor Karl-Georg Brumm damit befasst, ein Mottolied der Kirchen entstehen zu lassen. Nach mehreren Arbeitsphasen ist dabei die Wahl der Komponistin / des Komponisten auf Seelsorgebereichsmusiker Dieter Böttcher aus Kaarst gefallen. Er hat ein Lied geschrieben, das das Motto „Leben - Freude - Zukunft“ aufgreift und in seiner Form allen Altersgruppen in der praktischen Ausführung gerecht wird. Am Samstag, 16.11.2024, ist das Lied mit einem spontan zusammengerufenen ökumenischen Projektchor geprobt und aufgezeichnet worden. Dieses Chorprojekt fand in der Heilig-Geist-Kirche in Meerbusch-Büderich statt. Mit viel Freude und Engagement wurde unter Leitung der Seelsorgebereichsmusiker Dieter Böttcher (Kaarst) und Johannes Maria Strauß (Meerbusch-Büderich) geprobt und letztlich das Ergebnis in eine professionelle Audio-Aufnahme gebracht. Damit stehen Notentext und eine Audio-Präsentation zur Verfügung und können der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Michael Landsky, Regionalkantor
Das Lied
Der Text
Die Kirchen präsentieren sich auf der Landesgartenschau in Neuss unter dem Motto „Leben – Freude – Zukunft“. Jedem dieser drei Worte ist eine Strophe gewidmet.
Die erste Strophe thematisiert das LEBEN, das uns Menschen nur dann gelingt, wenn wir zusammenhalten, das uns Kraft und Energie geben kann und vor dem wir manchmal staunend stehen. Der Blick geht dabei nach innen auf unser eigenes Leben, aber auch nach außen auf das vielfältige Leben in der Natur, sei es bei Menschen, Tieren oder Pflanzen. Das Leben begegnet uns in der Natur in großen, wundervollen Formen, aber auch in sehr kleinen Erscheinungen, die mit bloßem Auge kaum sichtbar sind.
Die zweite Strophe erzählt von der FREUDE, die uns auch in Zeiten voller Sorgen (die in diesen Tagen viele Menschen mit sich tragen) Hoffnung geben kann. Der Liedtext enthält die Erinnerung, dass auch sehr kleine Dinge große Freude machen können. Mitunter ist die Freude aber auch unglaublich groß („götterfunkengroß“ – in Anlehnung an Schillers Ode an die Freude).
In der dritten Strophe geht es um die ZUKUNFT, die eng mit der Hoffnung verknüpft ist, dass sich die Dinge doch noch zum Guten wenden mögen. Für jeden Menschen und für die ganze Menschheit möge es trotz aller schlechten Nachrichten immer noch eine Hoffnung geben und eine Chance „auf unerhörtes großes Glück“. Dabei darf das Wort „unerhört“ gerne doppeldeutig verstanden werden: als „bislang noch nicht erhört“ als auch als „unglaublich groß“.
Der Refrain des Liedes führt diese Gedanken fort und betont, dass die Gaben der Natur für alle Lebewesen gleichermaßen da sind. Die Sonne, der Wind und die Sterne: sie machen keinen Unterschied zwischen Menschen und sind für alle da. Der Refrain endet mit der Aufforderung, die Welt („Gottes Haus“) mit Staunen zu betrachten.
Die Musik
Die Musik des Liedes ist so konzipiert, dass es von Menschen jeden Alters, Kindern und Erwachsenen gleichermaßen gut gesungen werden kann. Auch ungeübte Sänger/innen können es leicht lernen, es hat einen „Ohrwurm“-Charakter.
Die Strophen beginnen jeweils in einer tiefen Lage, was das Mitsingen für alle leicht macht, jede Strophenzeile wächst in der Melodie ein wenig weiter nach oben, bis die Melodie im Refrain ihren Höhepunkt erreicht. Auch das harmonische Grundgerüst der Strophe unterstützt diese Entwicklung, in dem es vom anfänglichen Orgelpunkt auf E und wenigen Akkordwechseln über der A-Dur-Akkord mit hinzugefügter None und eine harmonisch interessanten Wendung über drei Mollakkorde (Gis-moll, Cis-moll, Fis-moll) kurz vor Einsatz des Refrains zum ersten Mal die spannungsreiche Dominante H-Dur erreicht.
Der Refrain kann vierstimmig gesungen werden und lebt vor allem von der Rhythmik, insbesondere den Synkopen in Takt 16 („arm, ob reich“), der Pause auf betonter Zeit in Takt 18 und der Synkope im letzten Takt („Haus“).
Der Komponist
Kantor Dieter Böttcher (*1974) studierte kath. Kirchenmusik in Aachen (A-Examen) und ist Kirchenmusiker in Kaarst im Rhein-Kreis Neuss. Neben seinem musikalischen Wirken als Organist, Chor- und Ensembleleiter ist er als Komponist von Neuen Geistlichen Liedern (NGL) bekannt. Besonders die seit 2012 jährlich komponierten Mottolieder zur Erstkommunion sind im deutschsprachigen Raum weit verbreitet. Mit seinem Pop-Oratorium „Ich glaube nicht“ komponierte er ein abendfüllendes Werk, das mit großer Besetzung (Chor, Kinderchor, Solisten, Orchester, Band) 2023 in Kaarst uraufgeführt wurde und Brücken zwischen klassischem Oratorium und Musical schlägt.
Dieter Böttcher ist seit 2019 Mitglied im Arbeitskreis Christliche Popularmusik im Erzbistum Köln.